Das Interdikt in der europäischen Vormoderne

Herausgeber: Daniels, Tobias
Weitere beteiligte Personen: Jaser, Christian
Woelki, Thomas
Dokumenttyp:einbändig
Erscheinungsjahr:2021
Reihe:Zeitschrift für Historische Forschung. Beiheft; Band 57
Vorlageform:Tobias Daniels, Christian Jaser, Thomas Woelki (Hg.)
Verlag: Duncker&Humblot
PublisherPlaces:Berlin
Schlagwort: Interdikt
Stadt
Kanonistik
Konflikt
Seelsorge
Sakrament
Geschichte 1250-1700
Stadt
Kirchliche Strafe
Rechtsgeschichte
Geo-Klassifikation: Europa
ISBN:978-3-428-58221-1
Physische Eigenschaften:552 Seiten : Illustrationen
Fußnoten:Das lokale Interdikt im Sinne eines temporären Entzugs von Seelsorge und Sakramenten in einem bestimmten Gebiet (Kirche, Stadt, Diözese, Herrschaftsterritorium), nahm neben der Exkommunikation eine zentrale Rolle im kirchlichen Sanktionsarsenal ein. Vom Hochmittelalter bis ins 17. Jahrhundert gehörte der durch das Interdikt hervorgerufene spirituelle Ausnahmezustand fest zum Erfahrungshorizont des vormodernen Europäers, insbesondere der Stadtbevölkerung. Das Interdikt ist aus der liturgischen und frömmigkeitspraktischen Lebenswelt Lateineuropas nicht wegzudenken. Zudem enthielt diese häufig angewandte Form der kirchlichen Strafpraxis stets ein besonderes Konfliktpotential. Ein Interdikt beschwor für jeden einzelnen Gläubigen einen unheilvollen Gewissens- und Loyalitätstest herauf, der erwünschte (Druck auf die Obrigkeit) und unerwünschte (Häresien, religiöser ,Eigensinn') Reaktionsszenarien provozierte. Der Band erschließt erstmals europäisch vergleichend das analytische Potenzial des Interdikts als spezifisch vormodernes Querschnittsphänomen, das gleichermaßen kirchen-, rechts- und sozialgeschichtliche Perspektiven eröffnet
Signatur:Z 17 - Beih. 57
Permalink:https://istg.uni-muenster.de/bibliographie/Record/6210T40143472
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